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Austausch der Feuerwehr und des
Jugendspielmannszuges vom |
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Nachfolgend berichten wir über die
Austauschmaßnahme mit unseren Freunden aus Loué.
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1. Tag: Ankunft, Begrüßung, Wiedersehensfreude, Üben der Musikgruppe und Besichtigung der neuen Jugendfeuerwehrräume |
„Bienvenue à Harpstedt“. Dieser Satz war des Öfteren zu vernehmen im lauten Stimmen- und Sprachgewirr, das sich am Donnerstagmorgen im Feuerwehrhaus Harpstedt vernehmen ließ. Dies konnte nur eines bedeuten: Die Besucher aus Loué sind angekommen. 54 Gäste aus der französischen Partnergemeinde stromerten sodann durchs Feuerwehrhaus, begrüßten bekannte Gesichter, Küsschen links, Küsschen rechts. Die Wiedersehensfreunde war groß, schließlich beteiligen sich viele der Teilnehmer schon seit etlichen Jahren am Austausch. Dennoch gab es auch ein paar neue Gesichter, die Jürgen Wachendorf, Organisator des diesjährigen Austausches, zum ersten Mal in der Samtgemeinde begrüßen durfte. Doch auch neue Gastgeber stehen bereit. „Ihr werdet sehen, es ist eine Freude, dabei zu sein“, lobte Wachendorf: „Ihr seid es, die die Partnerschaft mit Leben erfüllt.“ Als Versinnbildlichung der engen Bindung zwischen beiden Gemeinden gab es zudem Geschenke. Während die Gastgeber ein kleines Kochbuch mit Rezepten der Region zusammengestellt hatten, gab es von französischer Seite gleich drei Mitbringsel, die allerdings erst im Laufe der folgenden fünf Tage preisgegeben werden sollten. Lediglich das erste wechselte bereits den Besitzer: So gab es T-Shirts mit der Aufschrift „Feuerwehrleute Harpstedt Loué“ für alle Gastgeber. Allerdings auf Französisch. Macht nichts: Denn trotz einiger sprachlicher Schwierigkeiten klappt die Verständigung. „Notfalls mit Händen und Füßen“, sagt Feuerwehrmann Harro Hartmann lachend. Es gab jedoch auch einen Wermutstropfen zu vermelden. So löst sich der Harpstedter Spielmannszug, dessen Mitglieder sich seit Jahren am Austausch beteiligen, aufgrund Nachwuchsmangels zum Jahresende hin auf. „Schade“, findet das Eric Theze, Dirigent des Orchestré de la Vegré. Schließlich sei es das gemeinsame Musizieren, das dem französischen Gast am Austausch besonders gefällt. Nichtsdestotrotz: Die Gäste erwartete in den kommenden fünf Tagen ein buntes Programm an Ausflügen, Besichtigungen und gemeinsamen Aktivitäten. Unter anderem steht die Besichtigung der neuen Räumlichkeiten der Jugendfeuerwehr in Harpstedt, der Fassmer-Werft in Berne-Motzen sowie diverser Biogas-, Solar- und Windkraftanlagen im vollen Terminkalender. Den Höhepunkt des Programms bildet aber wohl eine Tagesfahrt in die Autostadt nach Wolfsburg. Und auch der Spaß sollte bei einem Besuch auf dem Stoppelmarkt in Vechta nicht zu kurz kommen. Am Dienstagmorgen erfolgt dann die Abfahrt – dann dauert es wieder zwei Jahre bis zum nächsten Besuch. Zeitungsbericht der NWZ (Martin Thaler) vom 17.08.2012 |
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Am Nachmittag versammelten sich die Mitglieder des Orchesters aus Loué in der Pausenhalle der Realschule um einige Lieder für den Abschlussabend mit den noch verbliebenen Mitgliedern des Spielmannszuges einzuüben. |
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Gegen Abend trafen sich alle Austauschteilnehmer im Feuerwehrhaus zu einem Aperitif. Dabei wurde das neue HLF 20 der Harpstedter Feuerwehr vorgeführt. |
Weiterhin wurden die neuen Räumlichkeiten der Jugendfeuerwehr gezeigt. Dort waren auch diverse Bilder der letzten Austauschmaßnahmen ausgestellt, was zu vielen Gesprächen über die zurückliegenden Austausche führte. |
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2. Tag: Besichtigung der Fassmer Werft und "Öko-Tour" nach Beckstedt/Hölingen mit einem Grillabend auf dem "Egling Platz" |
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Sehr lange ausschlafen konnten die Gäste aus Loué am Freitagmorgen nicht. Bereits um 8.30 Uhr fuhr der DHE-Bus, gefahren von Karl Roreger, beim Feuerwehrhaus ab in Richtung Motzen. Die Fassmer-Werft war Ziel des ersten Ausfluges für die Louéser. Arnold Meyerholz hatte sich um eine Führung durch den Werftbetrieb gekümmert. Nach einem herzlichen Willkommen gab es eine kurze Präsentation des Betriebes, der seit 1850 besteht. Als Dolmetscher fungierten Wiebke Wachendorf und Mathieu Turken in hervorragender Art und Weise. So erfuhren die französischen Gäste viel über das umfangreiche Programm der Werft, die Forschungsschiffe, Tonnenleger, Schlepper, aber auch Rettungsboote für Kreuzfahrtschiffe und Seenotkreuzer und Turmgehäuse für große Windenenergieanlagen baut. Bei einem Rundgang durch den Werftbetrieb konnten sich die Gäste ein umfangreiches Bild machen. Auf der Weser wurde gerade ein Rettungsboot getestet, was natürlich entsprechende Aufmerksamkeit fand. Zum Mittagessen in den Familien war die Reisegruppe um Arnold Meyerholz wieder in Harpstedt. |
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Drei Besichtigungspunkte waren am Freitagnachmittag noch im Rahmen des Besuches der Gäste aus Loué/Frankreich abzuarbeiten. Diesmal waren auch die Gastgeber mit dabei. Erster Anlaufpunkt war die Biogasanlage auf dem Hof Lindemann in Colnrade/Strohe. Carsten Lindemann gewährte den Gästen einen umfassenden Einblick in die Technik der Biogaserzeugung. Danach war das Satelitenblockheizkraftwerk dieser Biogasanlage in Hölingen auf dem Betriebsgelände der Firma Hölinger Holzfußboden das Ziel. Mit der Abwärme des Blockheizkraftwerks wird das Holz für die Holzdielen getrocknet. Heiner Rohlfs (r.) erläuterte bei einem Rundgang aber nicht nur diese Tatsache, sondern den Betriebsablauf zur Herstellung der Holzfußböden in seinem Betrieb. Aufmerksame Franzosen und Harpstedter erfuhren viel über die Produkte der Firma. Viel Interesse zeigten die Gäste aber auch an dem Windpark in Spradau. Hier erläuterte Cord-Hilmer Isern die Entwicklung des Windparks und beschrieb die fünfjährige Planungs- und Bauphase für die sechs Zwei-Megawattanlagen. Die Gesamthöhe der Anlagen beträgt rund 150 Meter. Mit dem erzeugten Strom aus Windkraft könnten im Jahr rd. 7.000 Dreipersonenhaushalte versorgt werden. Einen geselligen Abschluss gab es später auf dem Eglingsplatz in Beckstedt. |
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3. Tag: Tagesausflug nach Wolfsburg in die "Autostadt" |
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Tropische Temperaturen hielten sowohl die französischen Gäste aus Loué als auch die deutschen Gastgeber nicht davon ab, am Samstag eine Tagestour in die Autostadt nach Wolfsburg zu unternehmen. Zwei Busse waren fast vollständig besetzt. Nach der Ankunft in der Autostadt erwarteten Hostessen die Besucher und führten diese in kleinen Gruppen in die Geschichte und den Aufbau der im EXPO-Jahr 2000 eröffneten Autostadt ein. Anschließend konnten sich alle selbständig in den vielen Pavillons über die Automarken des Volkswagenkonzerns informieren. Das Angebot in der Autostadt ist so groß und informativ, dass lange nicht alles in Augenschein genommen werden konnte. Bevor jedoch wieder die Busse bestiegen wurden, unternahmen die Harpstedter mit ihren Gäste noch eine einstündige Schifffahrt auf dem Mittellandkanal mit Führung. Dabei mussten die Dolmetscher Wiebke Wachendorf und Mattieu Turken wieder einmal einspringen, damit auch die Gäste aus Loué entsprechende Infos über die Autostadt und den VW-Konzern erfahren konnten. Während einer Pause in Meinkingsburg wurde das Abendessen zum Teil unter freiem Himmel eingenommen. Gut gestärkt, dennoch doch vom Tagesprogramm ermüdet wurde Harpstedt angesteuert. |
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4. Tag: Ortsrallye durch Harpstedt |
Der Sonntagvormittag stand den Gastfamilien und ihren Gästen zur freien Verfügung. So wurde das Rosenfreibad ausgiebig genutzt, bevor es zum Treffen auf dem Koemsgelände ging. Die gekühlten Getränke fanden reißenden Absatz. Während und nach einem kleinen Konzert des französischen Orchesters aus Loué gab es hinter der "Horstmann Scheune" im Schatten der Bäume Pizza zu Mittag. Als sich alle gestärkt hatten wurden Gruppen für die Rallye durch Harpstedt gebildet und die Laufzettel mit zahlreichen Fragen ausgeteilt. Anhand dieses Laufplanes konnten die Gruppen frei entscheiden, ob sie sich trotz der tropischen Temperaturen auf den Weg machen oder nicht. Fast alle Teilnehmer begaben sich auf die Tour durch Harpstedt. So erfuhren die Gäste viel Neues über den schönen Wohnort ihrer Gastgeber. An drei Stationen mussten kleine lustige Spielchen absolviert werden. Die Rallyetour endete wie erwartet beim und im Feuerwehrhaus, wo zur Abkühlung spontan ein sogenanntes Hydroschild aufgestellt wurde und wer Lust und Laune dazu hatte konnte eine Dusche nehmen. Dabei gab es wieder viel Spaß. Im Feuerwehrhaus wurde dann zu Abend gegessen und kühlende und erfrischende Getränke in Zügen genossen. |
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5. Tag: Besuch des Stoppelmarktes und Abschiedsabend |
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Der heutige Tag steht vormittags im Zeichen eines Besuches des Stoppelmarktes in Vechta. Der Nachmittag steht wieder zur freien Verfügung bzw. dient der Vorbereitung für den großen Abschlussabend auf dem Koems-Saal. Dort werden dann auch die Gewinnerinnen und Gewinner der Ortsrallye geehrt. |
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Aufrichtige und herzliche Dankesworte gab es bereits am Montagabend während des geselligen Abschlussabend im Koems-Saal. Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Wachendorf und einem Konzert des französischen Orchesters aus Loué unter der musikalische Leitung von Eric Theze bedankte sich zuerst der Orchesterchef Jacky Bassereau mit den Worten: "Ich sage euch Danke für die vielen attraktiven Programmpunkte. Wir haben festgestellt, dass es keine Musik mehr gibt, aber viele Musiker." Dann sprach er die Gegeneinladung nach Loué aus und bat, die Musikinstrumente mitzubringen, was mit Beifall bedacht wurde. Dann überreichte er ein Fotobuch mit Bildern des Louéser Orchesters zur Erinnerung. Namens der Feuerwehrkameraden aus Loué bedankte sich Lieutenant Anthony Mussard für das informative Besuchsprogramm und Aktionen. "Ihr habt uns behandelt wie Könige! Wir sind glücklich uns an die Zeit hier in Harpstedt erinnern zu dürfen und hoffen euch in 2014 in Loué begrüßen zu können". Auch er überreichte mit den angetretenen Feuerwehrmännern in Uniform ein großes Bild zur Erinnerung an den diesjährigen Besuch. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Peter Sparkuhl, überreichte Adjutant Philippe Corbes, Loué, die Medaille des Deutschen Feuerwehrverbandes für internationale Freundschaften und Zusammenarbeit. Philippe Corbes unterstützt die Partnerschaft der französischen und deutschen Feuerwehrkameraden seit über 20 Jahren. Ein besonders inniges Freundschaftsverhältnis pflegt er und seine Familie mit seiner Gastfamilie Elsa und Peter Sparkuhl. Wie Wiebke Wachendorf dann zu Beginn der Pokalübergabe für die Siegergruppe der Ortsrallye am Samstagnachmittag berichtete, war die Auswertung auf Grund der fast allen richtigen Antworten zu Fragen zum Koems, zu den Kirchen, Rosenfreibad, Bahnhof, Amtshof und vieles mehr schwierig und die Erfolge bei den Spielen mussten für die Entscheidungsfindung herangezogen werden. So bekam die Gruppe mit Claude und Pascale Vernhettes, Michel und Marie-Francoise Juliot, Florian und Cédric Lelievre, Klaus, Bettina und Jannik Stiller, Klaus und Birgit Corleis sowie Günter und Christine Lorenz den Wanderpokal. Diesen nehmen die Franzosen mit nach Loué und müssen beim nächsten Treffen dort eine Rallye ausrichten. Bürgermeister Werner Richter bescheinigte den französischen Gäste eine sehr gute Ortskenntnis im Flecken Harpstedt. Er verwies dazu auf die hervorragenden Ergebnisse der bei tropischen Temperaturen durchgeführten Ortsrallye. "Wenn die Fahnen wieder abgenommen sind, ist der Ort ärmer, weil nicht mehr so bunt und die Gäste aus Loué sind fort", schloss Werner Richter bevor er auch den Organisatoren und Dolmetschern dieses Partnerschaftsaustausches für die umfangreichen Vorbereitungen dankte. Nach einem guten Abendessen feierte besonders die jüngere Generation noch Stunden bis in den frühen Morgen im Koems-Saal. |
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6. Tag: Abschied und Vorfreude auf ein Wiedersehen |
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Einmal mehr flossen am gestrigen Vormittag beim Abschied von den französischen Gästen zahlreiche Tränen bei Gästen und Gastgebern. Wurden doch in den vorangegangenen Tagen die Freundschaften aufgefrischt und dementsprechend vertieft. Die schon am Vortag ausgesprochene Einladung nach Loué/Frankreich im Jahre 2014 wurde wiederholt. Mit einer Viertelstunde Verspätung setzte sich der Bus begleitet vom Winken der Gastgeber in Bewegung Richtung Loué. |
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Text und Bilder: Harro Hartmann / Jürgen Wachendorf / NWZ |